Noch immer nicht am Ziel…oder doch?

Jetzt ist es schon über ein Jahr und einige Kilometer her, dass ich mich dem Ruckelproblem und den Vergasern beschäftigt habe. Gelöst ist die Sache noch nicht. Nach den umfangreichen Arbeiten, die ich im letzten Blogbeitrag beschrieben hatte, dachte ich eigentlich, dass das Thema erstmal zu den Akten gelegt werden kann, da es beim Fahren eigentlich ein erträgliches Niveau erreicht hatte.

Kurz nach den Einstellarbeiten sind wir nach Frankreich aufgebrochen (ca. 1000km eine Strecke) Auf der Hinfahrt war noch alles halbwegs gut, auf der Rückfahrt lief der Bus aber schlechter als je zu vor. Ich war kurz davor den ADAC zu rufen da ich selber keine Ursache finden konnte für das noch extremere Ruckeln und Knallen im Schub. Aber ich entschied mich weiter zu fahren. Seltsamerweise besserten sich die Symptome nach ein paar dutzend Kilometern aber wieder.

Zuhause angekommen machte ich mich wieder auf die Fehlersuche und zog zuerst einmal die Flanschschrauben am Vergaser etwas nach. Das brachte schon wieder eine deutliche Besserung, wenn auch nicht perfekt. Mit dem CO Tester stellte ich fest, dass der CO Wert im Leerlauf zwar absolut OK war, bei leicht erhöhten Drehzahl aber schnell absackt. Also lief der Motor doch zu mager! Verstärkt wird das ganze natürlich, wenn noch etwas Falschluft an den Flanschen gezogen wird. Das Ruckeln muss also an den Vergasern liegen und kann nichts mit der Zündung zu tun haben. Dann habe ich festgestellt, dass der Motor ausgeht (auch bei erhöhtem LL) wenn ich den linken Vergaser ausschalte (Stecker vom LL Ventil abgezogen). Wenn man den rechten Vergaser abschaltet, läuft der Motor weiter (mit niedrigerer Drehzahl). Also ist das Problem wohl auf den rechten Vergaser beschränkt. An diesem habe ich dann das LL Ventil ausgebaut und auch tatsächlich einen mini Span in der Düse gefunden (kein Metall, irgendetwas undefinierbares), der wohl den Durchfluss durch das Ventil eingeschränkt hat.

Der Bus läuft jetzt wieder fast so gut wie nach der Überholung der Vergaser aber immer noch nicht perfekt. Die Erkenntnis ist aber, dass das kleinste bisschen Abmagern, entweder durch Falschluft (Flansche) oder aber durch zu wenig Benzin (verengte Düse) sofort zu mehr Ruckeln bei nur teilweise geöffneter Drosselklappe führen obwohl der Bus sonst relativ normal fährt (Endgeschwindigkeit und Leistung OK). Das Leerlaufsystem ist über weite Drehzahlbereiche aktiv, nicht nur im Leerlauf.

Bei der Vergaserüberholung wurde der linke Vergaser nahezu nur mit Neuteilen wieder aufgebaut, auch die Drosselklappe hatte minimales Spiel (neue Welle). Der rechte Vergaser bekam von mir aber lediglich neue Lagerbuchsen mit einer alte Welle, ein Fehler!! Direkt nach dem Zusammenbauen war das Spiel zwar auch relativ klein, jetzt nach ein paar tausend Kilometern ist das Spiel aber wieder deutlich fühlbar, die Buchsen sind wieder verschlissen! Alte Welle mit neuen Buchsen bringt also gar nichts. Ich vermute jetzt, dass das Spiel an der Welle doch soviel Falschluft durchlässt, dass man die Vergaser einfach nicht mehr vernünftig einstellen kann.

Nach langer Suche habe ich dann tatsächlich noch ein neues, original Drosselklappenteil finden können. Alternative wäre eine nachgefertigte Welle gewesen, originale Solex Teile sind mir jetzt aber lieber. Vielleicht löst es ja endlich das Problem! Die Teile sind unterwegs und in den nächsten Tagen werde ich nochmal einen rechten Vergaser neu aufbauen.

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